» Artikel: Messekostueme statt Uniformen

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Wer sich öfters auf Messen bewegt, der wird, bei näherer Betrachtung der zumeist jungen Messehostessen, etwas feststellen: Entweder sind ihre Reize allzu vordergründig wie bei Automessen oder die Messekostüme gleichen einem Stewardessen-Outfit. Adrett, schick und belanglos: So oder ähnlich dürften die Vorgaben für Stewardessen oder Flugbegleiter-Uniformen sein. Auf einer Messe mag das ebenso Seriosität unterstreichen doch damit ist kein Eyecatcher-Effekt zu erwarten. Der plumpe "Sex sells"-Aufmacher der bereits erwähnten Auto-Pin Ups dürfte allerdings auch nicht im Interesse aller Messe-Aussteller liegen. Da fragt sich natürlich der geneigte Besucher, ob es da nicht einen Mittelweg gäbe oder etwas hintergründig-fantasievolles anstatt des banal-oberflächlichen. Ja, diesen Mittelweg gibt es tatsächlich.

Profis im Bereich Kostümbau oder auch nur Kostümbildner arbeiten nicht nur fürs Theater oder die Werbebranche. Eines der wichtigeren Wirkungsbereiche dieses Metieres ist eben die Messe. Neben Messeaustattung gehört auch eine adäquate Kostümierung zum passenden Auftritt eines Unternehmens, der visuellen ansprechenden Produktpräsentation oder einfach für den kunstvollen Touch der sich aus dem Luxus des wohlhabenden Kunstliebhabers speist.

Fachleute, die sonst Bühnenkostüme für Theater, Tanz oder Artisten entwerfen, können entsprechend auch weniger hochkulturelle Anlässe mit ihrem Einsatz aufwerten. Andererseits muss es nicht in die Richtung nobel gehen - es geht auch witzig. Humor ist mit der größte gemeinsame Nenner vieler Menschen und trifft eher auf Anklang als besonders aufwendige Kreationen. Fantasie und Humor gemeinsam können Messekostüme ganz von dem Duktus der Uniformen betreiben.
Wenn etwa Nationalitäten dargestellt werden sollen, so müssen nicht die ziemlich verbrauchten Klischees für Nationen die sich längst weiter entwickelt haben herhalten. Wer glaubt denn im Ernst der Dirndl würde noch akkurat Deutschland (oder Österreich?) repräsentieren und der Cowboy die USA - wenn auch das Kimono vielleicht noch für Japan angemessen wäre? Länderkostüme sind aber nur ein Beispiel.

Ob Stewardessen, Politessen oder Kellnerinnen: Sie alle sind kein Vorbild für Kostüme. Uniformen gehören in den Alltag, auf die Messe gehören Kostüme.

Geschrieben von Theodor Schuhmacher; veröffentlicht am 29.04.2007

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