» Artikel: Hoelzerne Leinwaende

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Über einen sehr langen Zeitraum war Holz der bedeutendste existierende Bildträger in der Kunst und im Kunsthandwerk. Ohne diesen Werkstoff wären viele Auftragsarbeiten in der Malerei bis weit ins 17. Jahrhundert gar nicht möglich gewesen. Holz ist ein einzigartiger Rohstoff und braucht lange bis zur vollständigen Trocknung. Immer wieder kann es auf Änderung der Luftfeuchte und Temperaturwechsel reagieren.

Somit werden hohe Anforderungen an Auswahl, Lagerung, Verarbeitung und Aufbewahrung dieses Materials gestellt. Kunsthandwerker sind von Beginn der Nutzung an mit dieser Problematik vertraut und entwickelten im Laufe der Zeit immer neue Verfahrenstechniken mit diesen natürlichen Voraussetzungen. So ist die Auswahl der für den Verwendungszweck geeigneten Holzart genau wie bei Skulpturen von großer Wichtigkeit. In der Regel wurde von Künstlern Holz aus der jeweiligen Region verwendet, denn ein Holztransport war auf damals schlecht befestigten Wegen über größere Entfernungen fast nicht machbar. Künstler auf Reisen nutzten bisweilen regionaltypische Hölzer aus den gleichen Gründen. Gerade in der italienischen Malerei wurden in zunehmender Weise großformatige Bilder gefertigt. Dafür war es nötig, mehrere Holzplatten miteinander zu verleimen.

Dafür eigneten sich Mittelbretter des Holzstammes, die sich in der Regel später nicht oder kaum verziehen. Die Problematik des Untergrundes aus fortwährend arbeitendem Werkstoff führte zusammen mit der Nachfrage nach immer größer werdenden Formaten schließlich zur Wegdrängung der Holztafel als Bildträger. Mit modernen Mitteln hergestellte Holzwaren bieten in der Gegenwart aber sinnvolle Alternativen unter weitgehendem Ausschluss der angeführten Eigenheiten. Fertig grundierte Holzplatten in Verbindung mit kaschiertem Gewebe verfügen über die selben Eigenschaften wie Hartfaserplatten. Sie sind sehr leicht, stabil und lassen sich Platz sparend lagern. Eine Malplatte aus Holz bietet die Möglichkeit, mosaikartige Bildkompositionen zusammenzustellen.

Sie werden wie andere Holzobjekte grundiert und erlauben alle gängigen Techniken der Malerei. Auch auf Metallplatten wurden Versuche in der Malerei unternommen. Die Etablierung von Drucktechniken mit Metallplatten bildete sicher die Grundvoraussetzung dafür, dass beispielsweise Kupfer vorübergehend auch eine bedeutende Rolle in der Malerei von Miniaturen spielte. Dabei war Vorzug und Verlockung für den Miniaturisten eindeutig die Glätte und die hervorragende Oberflächengüte des Kupfers, die eine emailartige Bemalung ermöglicht.

Geschrieben von Bernhard Heß; veröffentlicht am 17.01.2008

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