» Artikel: Gewalt in Computerspielen - Zwischen Kinderzimmer und Schlachtfeld

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Computerspiele gibt es schon seit über drei Jahrzehnten. Während es früher ganz einfache 2D bzw. 8 Bit Games waren, handelt es sich inzwischen um nahezu realitätsnahe Games mit authentischen Storys und immer wirklicher werdenden Brutalität. Man muss aber unterscheiden, wann ein Computerspiel die Gewalt hervorhebt und welcher Grad noch ertragbar ist. In diesem Artikel wird auf etwas eingegangen, das schon in den Medien sehr oft falsch dargestellt bzw. zerrissen wurde. Von Super Mario zu Unreal Tournament Mein erstes Spiel damals war Super Mario Land für den Gameboy. Ich habe mit 6 Jahren zum ersten Mal Gameboy gespielt und in Super Mario lag die Gewalt nur darin, auf lebende Pilze, Schildkröten und andere virtuelle Figuren zu springen. Darüber haben sich allerdings auch schon Personen aufgeregt, da dies Gewalt an Lebewesen sei. Meine erste Konsole war dann der Nintendo 64. Ihn schaffte ich mir vor allem wegen Super Mario % Co. an, allerdings gab es für ihn bereits die ersten Shooter.

Mich faszinierte vor allem die Grafik und die Möglichkeit, halbwegs frei die Umgebung zu erkunden, Gegner zu bekämpfen und eine dichtere Atmosphäre zu haben als beispielsweise bei Super Mario 64. Turok gehörte seitdem genauso zu einem Pflichtspiel wie Zelda, das neue Maßstäbe in 3D Adventures für die Konsole setzte. Als ich schließlich einen PC besaß, kaufte ich mir 1999 Unreal Tournament, das eindeutig eher für Erwachsene war. Doch für mich war es kein Problem, mit 13 an der Kasse das Spiel zu bezahlen, heim zu marschieren und es zu zocken. Auch hier faszinierte mich vor allem die Grafik und die Spielmodi. Weder die Gewalt interessierte mich noch der Gedanke, dass ich so viel virtuelles Blut wie möglich vergieße. Von Medienpropaganda und falschen Vorstellungen Kein anderes Computerspielgenre wird so sehr ins Visier genommen wie die Shooter. In einem halben Dutzend Reportagen berichten Reporter darüber, wie die Jugendlichen nach der Schule sich an den PC hocken, ein "Killerspiel" starten und virtuell Alles und Jeden töten. Man warnt vor gewaltverherrlichenden Spielen, wie GTA 4, die einen auf längere Spielzeit hin zu einem potentiellen Amokläufer machen würden. Daher rät man, solche Spiele ganz zu verbieten und die Herstellung mit Strafen zu belegen. Dabei gibt es kaum ein Spiel, wo man für das Töten von Personen belohnt wird. Zivilisten dürfen weder getötet noch verletzt werden. Deshalb sollte man sich genau überlegen, ob man auf solche Reportagen hören sollte. Viele Gegenstudien bewiesen außerdem, dass man durch das Konsumieren eines gewalthaltigen Spieles weder agressiver wird noch mit der Zeit abstumpft. Das Einzige, was die Ärzte und Wissenschaftler feststellten, war die Tatsache, dass die Spieler schnellere Reflexe hatten und sozusagen virtuell mit der Waffe geschult wurden. Aufklärung statt Verbot.

Da man mit Verboten nicht wirklich viel erreichen kann, sollte man lieber gezielte und vor allem sachlich kompetente Aufklärungskampagnen starten. Ehe man Beiträgen wie Frontal 21 vertraut, die weder Fakten liefern können noch inhaltlich korrekte Berichte zeigen, sollte man Experten zu Rate ziehen, die wissen, wovon sie reden und sich wirklich mit der Materie beschäftigt haben. In erster Linie muss man sich überlegen, wie Eltern besser kontrollieren können, was ihre Kinder eigentlich spielen. Der verschärfte Jugendschutz erfüllte bereits seinen Zweck, dass ein 14jähriger nicht mehr an ein Computerspiel wie GTA 4 ab 18 auf legalem Weg kommt. Meine Meinung dazu sieht jedoch so aus, dass man nicht jeden Jugendlichen gleichstellen kann. Es gibt viele, die bereits mit 14 bis 16 Jahren reifer und erwachsener sind als Andere und mit dem, was sie spielen, klar kommen. Schlusswort Ich hoffe, mein Beitrag konnte etwas Aufschluss darüber geben, was falsch läuft bzw. was geändert werden kann. Gewalt in Computerspielen gibt es immer, man kann sie nicht verbieten. Es ist lediglich möglich, sie zu reduzieren oder einfach den Menschen klar zu machen, dass es weder etwas mit Gewaltverherrlichung zu tun hat noch mit der Bereitschaft, anderen zu schaden. Erwachsene können selbst bestimmen, was sie spielen möchten und wie viel sie selbst vertragen. Kinder aber sollten schon gezeigt bekommen, wie viel sie sich selbst zumuten sollten.

Geschrieben von Kai Datana; veröffentlicht am 07.04.2008

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