» Artikel: Der Vaterschaftstest in den Medien

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Wenn ein Vater einen Vaterschaftstest plant, da er an seiner biologischen Vaterschaft zweifelt, dann bezeichnet man ihn oft als „Scheinvater“. Dieser Zustand ist oftmals mit ziemlichen psychischen Belastungen verbunden. Oftmals geht eine Beziehung dabei in die Brüche, das Vertrauen ist dann erstmal dahin. Nun kommt es immer häufiger vor, dass solche Väter sich aus den unterschiedlichsten Gründen in den Medien präsentieren.

Ein Grund ist häufig ein Zweifel an der Treue der Partnerin, geschürt von bösen Gerüchten der so genannten Freunde, oder sogar der Eltern, bzw. Schwiegereltern. Diese Freunde oder eben andere Personen sind es zu meist auch, die den eventuellen Vater in eine Talkshow zerren, um einen Vaterschaftstest machen zu lassen. Hier wird der „Scheinvater“ dann regelrecht vorgeführt. Moderatoren fragen ihn aus, warum er denn Zweifel hat, stellen die Zweifel in Frage, diskutieren mit der Mutter, ob sie sich denn auch sicher sei, das er der Vater ist usw.

Das Innerste wird nach außen gekehrt und hinterlässt mit Sicherheit Spuren in der Beziehung, falls diese denn überhaupt noch besteht. Ergibt nun die DNA-Analyse die eindeutige Vaterschaft, herrscht und den „Anklägern“ erstmal betretenes Schweigen. Ganz versteckt wird ein Schmunzeln um den Mund der Mutter herum sichtbar. Die Frage ist aber, ob sich denn nun durch das Ergebnis die angeknackste Beziehung wieder festigen lässt, ob sich das Vertrauen so einfach wieder herstellen lässt.

Letztlich wird die Mutter ziemlich verletzt sein, denn der Partner hat ja lieber „den Anderen“ geglaubt, als seiner Partnerin. Häufig sind es junge Menschen, die sich in einer Talkshow präsentieren. Auf der einen Seite erhalten sie für die Teilnahme an einer solchen Talkshow ein wenig Geld, auf der anderen Seite wird der Test auch vom Sender der Talkshow finanziert. Aber egal, wie dieser Test auch ausgehen mag, vor Gericht hat er keinerlei Gültigkeit. Zwar sind aller Beteiligten nun sicher, dass der potenzielle Vater auch der biologische Vater ist, aber diese ganze Angelegenheit hat immer einen ziemlich bitteren Nachgeschmack auf emotionaler Ebene.

Geschrieben von Kerstin Becker; veröffentlicht am 19.02.2008

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